SUN Minimeal: Kritik am Mahlzeitersatz

Was ist das Minimeal? #

Das SUN Minimeal ist ein vollwertiger und nährstoffreicher Snack. Es erfüllt die strikten EU-Voraussetzungen zum Mahlzeitersatz, da es alle notwendigen Nährstoffe in mehr als ausreichender Menge enthält. In der EU ist “Mahlzeitersatz” ein geschützter Begriff und so darf sich nicht alles nennen. Y-Food etwa, erfüllt diese strengen Kriterien nicht.

Der Geschmack ist dominiert von Sonnenblumenkernen und ganz angenehm.

Wofür ist es gut #

Wir verwenden es in diesen Szenarien:

Als Mahlzeit für unterwegs.

Minimeals nehmen so gut wie keinen Platz weg. Der Verzehr ist unkompliziert und man braucht nur genug Wasser.

Als schnelle Mahlzeit, wenn die Zeit oder Lust fehlt etwas richtiges zuzubereiten.

Wenn man Hunger hat, aber seine Tätigkeit nicht unterbrechen kann oder will, dann können Minimeals Abhilfe schaffen.

Bei sensiblem Magen.

Nach starker Belastung durch eine Antibiotika-Kur waren Minimeals eines der am besten verträglichsten Lebensmittel.

Kosten #

Die Kosten liegen bei 1,51€ pro Minimeal (60,51€ pro Packung), wenn alles verrechnet wird. Minimeals ersetzen Lebensmittel und man wird an anderer Stelle weniger einkaufen.

Ob man durch Minimeal Geld spart hängt von der eigenen Situation ab. In meiner Situation war das nicht der Fall.

Kritik #

Nicht Bio #

Das Produkt hat kein Biosiegel. Sie sagen aber:

Wir verwenden ausschließlich organische Zutaten und prüfen jeden Rohstoff laufend auf jegliche Schadstoffe, Pestizide und Herbizide wie sie für BIO Qualität gefordert werden.

Löblich, dass das Produkt unbelastet sein soll, aber es werden ja trotzdem konventionelle Inhaltsstoffe verarbeitet. Bio ist aber mehr als nur die Schadstoffbelastung. Es bezieht auch Nachhaltigkeitsaspekte in die Produktion mit ein.

Sich als nachhaltiges Produkt zu präsentieren, aber dann nicht auf nachhaltige Landwirtschaft zu setzen scheint mir ein Widerspruch.

Hoch verarbeitetes Produkt #

Das Produkt ist ein hoch verarbeitetes Industrieprodukt. Wenn es nach Verarbeitungsgrad einordnet fällt es in die am meisten verarbeitete, naturfernste Kategorie. Das wird vor allem relevant wenn dieses Produkt einen großen Anteil der Ernährung ausmacht.

Inwiefern es aber ein Problem ist, hängt sicherlich von der eigenen Situation ab. Mit seinem Fokus auf Nährstoffvollständigkeit ist es sicherlich besser als alle anderen Fabrikprodukte, aber es bleibt trotzdem ein Fabrikprodukt.

Die Mission ist zweitrangig #

Die erklärte Mission, so wie ich sie verstanden habe ist: Einen bezahlbaren, nachhaltigen und nährstoffkompletten Mahlzeitersatz anzubieten. Wenn man eine Mission kommuniziert muss man sein Handeln daran messen lassen.

Die Firma scheint mir eher ein Vehikel zum Ausleben der Fantasien des Gründers zu sein. Vorreiter in cooler Technologie sein und sich auf Rennsport-Pisten als Hauptsponsor abfeiern lassen scheint mir mehr eine Befriedigung seines Egos, als der beste Weg die selbst-erklärte Mission auszuleben.

Die Cryptowährung #

Für jeden ausgegeben Euro gibt es eine gewisse Menge an SOIL Coins. Diese funktionieren wie ein Rewardsprogramm. Die Coins lassen sich auch in Euro umwandeln. Darüber wie das geht wird geschwiegen. Das ist nicht im Interesse der Firma, also haben sie dafür natürlich keine Anleitung geschrieben. Es leidet die Vertrauenswürdigkeit.

Mein Problem mit diesem Coin ist wieviel Raum er einnimmt. Alle Kommunikation die ich vom Unternehmen per Email bekommen haben drehte sich (mit ein paar wenigen Ausnahmen) um diese Cryptowährung. Es fließt extrem viel Entwicklungszeit und Aufmerksamkeit in dieses Projekt. Es verwirrt die Kunden unnötig und macht die Produktvision übermäßig kompliziert.

Das Marketing #

Ich kenne keine Daten, aber ich denke nicht, dass das der effektivste Weg ist so ein Produkt zu bewerben. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass du ein so geiles Produkt nicht bewerben musst, weil die Kunden mit der Zeit über Mund-zu-Mund-Propaganda zu dir kommen werden.

Rennsport und Nachhaltigkeit sehe ich auch als inkompatibel. Obwohl das die Elektrovariante ist, unterstützt man doch ein Geschäft was auf dem Verbrennen von fossilen Brennstoffen beruht.

Kundensupport und Umgang mit Grenzfällen #

Bei mir hat sich ein gesundheitliches Problem eingestellt, welche ich eindeutig auf Minimeals zurückführen konnte. Ich habe keinen Grund zu vermuten, dass dies bei anderen Menschen auch auftritt (soviel hat auch der Support vermuten lassen.)

Mein Problem ist, wie sie mit diesem Fakt umgegangen sind.

Ich schrieb, dass ich eine Reaktion 100%ig auf Minimeals zurückführen kann. Ich habe Experimente veranstaltet und die Reaktion ist für mich stark und eindeutig zuordbar. Alles was der Support mir dazu anzubieten hatte war Gaslighting (Manipulation: infrage stellen dessen was ich weiß). Bezüglich des Problems sagen sie: “Eine Verbindung mit Minimeals ist hier sehr unwahrscheinlich.”

Nur, weil euch das “sehr unwahrscheinlich” erscheint, passiert das trotzdem. So ist das mit Ernährung und Medizinprodukten. Wenn ihr das 100.000 Menschen vorsetzt, dann wird es Effekte geben diese bei dieser Menge nur bei 1-2 Menschen betreffen. Diese Effekte zu ignorieren wenn sie an euch herangetragen werden und dem Kunden einzureden das er keine Ahnung halte ich für den falschen Weg das Produkt wirklich massentauglich zu machen.

Ich habe mich natürlich dafür bereitgestellt das Problem weiter zu erforschen, daran war ihnen aber nicht gelegen. Ich merk schon wie die Prioritäten liegen: Lieber große Promo fahren als die das Produkt auch in den Grenzfällen zu verbessern.

Abschließend #

Die Firma hat für mich alle Glaubwürdigkeit verspielt. An sich ist das Produkt gut, der Firma dahinter würde ich aber nicht vertrauen.

Meine Frau benutzt es weiterhin sehr regelmäßig.

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